Zecken sind nicht nur lästig, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Gerade in den wärmeren Monaten ist die Gefahr besonders groß, dass sich dein Hund eine Zecke einfängt. Zecken sind keine Insekten, sie gehören zu den Spinnentiere – wie man anhand ihrer acht Beine erkennen kann. Weltweit gibt es Schätzungen zufolge rund 900 verschiedene Zeckenarten, von denen rund 20 Zeckenarten in Deutschland heimisch sind. Die drei häufigsten Arten in Deutschland sind der Gemeine Holzbock, die Auwaldzecke und die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), diese gehören zur Familie der Schildzecken.

Doch wie erkenne ich eine Zecken? Wo leben Zecken? Wie entferne ich eine Zecke? Welche Krankheiten übertragen Zecken? Was kann ich tun um meinen Hund vor diesen Parasiten zu schützen? All das erfährst du hier.

Wo leben Zecken?

Zecken leben bevorzugt in feuchten Umgebungen wie Wäldern, Wiesen und hohem Gras. Sie klettern auf Grashalme oder niedrige Sträucher und warten darauf, dass ein Wirt – wie dein Hund – vorbeikommt. Zecken leben also in Bodennähe. Sie meiden Trockenheit, große Hitze und direkte Sonneneinstrahlung. Sobald sie einen Wirt gefunden haben, beißen sie sich fest und beginnen, Blut zu saugen. Während dieses Vorgangs können sie Krankheitserreger übertragen, die sie in ihrem Speichel tragen.

Der Entwicklungszyklus einer Zecke

Zecken haben einen komplexen Lebenszyklus, der aus vier Stadien besteht: Ei, Larve, Nymphe und erwachsene Zecke. Sie benötigen eine Blutmahlzeit, um von einem Stadium zum nächsten zu gelangen.

Nachdem die Eier gelegt wurden, schlüpfen daraus winzige Larven mit sechs Beinen, die mit bloßem Auge kaum sichtbar sind. Diese Larven suchen sich kleine Nagetiere, um ihre erste Blutmahlzeit zu erhalten. Nach erfolgreichem Blutsaugen häuten sie sich nach einigen Monaten zu Nymphen.

Die Nymphen haben nun acht Beine und können größere Tiere wie Katzen oder Füchse befallen. Gelegentlich beißen sie auch Menschen. Obwohl sie etwas größer sind als Larven, sind sie immer noch so klein, dass man sie leicht mit einem Muttermal verwechseln kann. Besonders bei Tieren mit dichtem Fell sind sie schwer zu erkennen.

Auch Nymphen benötigen nur eine Blutmahlzeit, um sich zum nächsten Stadium zu entwickeln – der erwachsenen, geschlechtsreifen Zecke. Erwachsene Zecken sind etwa so groß wie ein Stecknadelkopf, wobei Weibchen größer sind als Männchen. Abhängig von der Art paaren sich die Zecken entweder während des Blutsaugens oder danach.

Erwachsene Zecken bevorzugen große Säugetiere wie Hunde, Rotwild oder Menschen. Ein vollgesogenes Weibchen legt dann sofort nach der Befruchtung 2.000 bis 3.000 Eier ab. Die Männchen sterben nach der Paarung, während die Weibchen nach der Eiablage sterben.

Häufige Zeckenarten in Deutschland:

Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus)
Diese Zeckenart ist in Europa weit verbreitet und am häufigsten anzutreffen. Sie ist auch für einen Großteil der Zeckenbisse Bei Menschen verantwortlich. Erwachsene Holzböcke sind etwa 2,5 bis 4 mm groß, können aber nach einer Blutmahlzeit auf bis zu 11 mm anwachsen.

Sie kann Borreliose und Anaplasmos übertragen.

 Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)

Diese Zecke ist hauptsächlich in wärmeren Regionen zu finden, kann jedoch auch in beheizten Räumen überleben. Sie ist rötlich-braun und etwa 3 bis 4 mm groß. Im vollgesogenen Zustand sind Weibchen bis zu 12 Millimeter lang.

Sie kann Babesiose und Ehrlichiose übertragen.

Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
Diese Zeckenart hat ein charakteristisches, gemustertes Rückenschild und wird etwa 4 bis 5 mm groß. Nach einer Blutmahlzeit kann das Weibchen bis zu 10 mm erreichen.

Sie kann Babesiose, auch als Hundemalaria bekannt übertragen. Menschen werden allerdings nur sehr selten gestochen und können nicht von der Hundemalaria befallen werden.

Wie entferne ich eine Zecke?

Wenn du eine Zecke entdeckst, ist schnelles Handeln gefragt um das Risiko für eine Krankheitsübertragen zu mindern.
Hier findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur sicheren Entfernung einer Zecke:

  1. Nehme dir ein Werkzeug zur Hand, dies kann sein: Zeckenzange, Zeckenkarte, Zeckenhacken oder Pinzette.
  2. Ziehe die Zecke langsam und gleichmäßig heraus. Vermeide ruckartige Bewegungen, da der Kopf sonst in der Haut stecken bleiben kann. Sollte dein Hund noch nicht gelernt haben still zu halten ist es ratsam einen Tierarzt aufzusuchen und das Training des still Haltens zu beginnen.
  3. Desinfiziere die Stichstelle und wasche dir gründlich die Hände.
  4. Entsorge die Zecke

Zecke richtig entsorgen

Sobald du eine Zecke erfolgreich entfernt hast, stellt sich die Frage, wie du sie sicher entsorgst.
Hier sind einige wirksame Methoden:

  • Alkohol oder Desinfektionsmittel: Lege die Zecke in ein Gefäß mit mindestens 40-prozentigem Alkohol oder Desinfektionsmittel. Dies tötet die Zecke zuverlässig ab
  • Verbrennen: Eine bewährte Methode, um sicherzustellen, dass die Zecke keine Überlebenschance hat, ist das Verbrennen. Platziere die Zecke auf einer feuerfesten Unterlage und verbrenne sie vollständig.
  • Zerdrücken: Eine weitere effektive Methode ist das Zerdrücken der Zecke mit einem festen Gegenstand. Lege die Zecke in ein zusammengefaltetes Papier und zerdrücke sie mit einem Stein oder einem anderen harten Gegenstand. Vermeide dabei direkten Kontakt, um eine Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern.

Warum sollte man Zecken nicht im Klo runterspülen?
Das Herunterspülen von Zecken im Klo ist ineffektiv, da sie im Wasser bis zu drei Wochen überleben können. Auch das Waschen bei 40 Grad in der Waschmaschine tötet die Zecken nicht zuverlässig ab. Das Zerdrücken mit dem Finger oder Schuhabsatz ist ebenfalls unsicher, da die Zecken einen harten Schutzschild haben und man dabei in Kontakt mit ihren Körperflüssigkeiten kommen könnte, was Infektionsrisiken birgt.

Die Zecke ist entfernt, was nun?
Nach der Entfernung einer Zecke sollte die Einstichstelle desinfiziert und weiter beobachtet werden. Tritt eine Rötung auf oder beginnt die Stelle zu jucken oder heiß zu werden, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen oder Nackensteifigkeit können auf eine FSME-Infektion hinweisen. Zecken können bis zu 50 verschiedene Krankheitserreger übertragen.

Vorbeugung gegen Zecken

Die Methoden, um Zeckenprobleme zu vermeiden, ist die Vorbeugung. Hier sind einige wirksame Maßnahmen:

1. Regelmäßige Kontrollen: Überprüfe deinen Hund nach jedem Spaziergang gründlich auf Zecken. Bürstet eure Hunde auch gerne durch, oft finden sich hier schon einige Zecken. Bei Hunden mit Unterwolle empfehle ich eine Unterwollbürste zu verwenden. Bei kürzerem Fell könnt ihr mit einem Mikrofasertuch durchs Fell streichen, oft bleiben die Zecken hier im Tuch hängen.

2. Chemische Zeckenschutzmittel: Chemische Zeckenmittel wie Spot-Ons, Zeckenhalsbänder und Zeckentabletten bieten einen hohen und zuverlässigen Schutz vor Zecken und anderen Parasiten. Zudem bieten viele dieser Mittel einen Schutz für mehrere Wochen. Jedoch können ernsthafte Nebenwirkungen auftreten, einschließlich neurologischer Störungen, Hautreizungen und Verdauungsprobleme. Die Wirkstoffe können das Immunsystem belasten und haben potenziell schädliche Auswirkungen auf die Umwelt. Zudem kann eine langfristige Anwendung zur Resistenzbildung bei Zecken führen. Chemische Zeckenmittel sind zwar effektiv, bergen jedoch gesundheitliche Risiken für Hunde und Umwelt. Daher bin ich kein Freund dieser Mittel und greife lieber auf natürliche Zeckenmittel und kontrolliere lieber häufiger und intensiver meinen Hund nach Zecken.

3. Natürliche Zeckenschutzmittel: Natürliche Mittel haben weniger Nebenwirkungen und sind sicher für Hunde und die Umwelt. Viele  pflegen zusätzlich das Fell und die Haut des Hundes. Natürliche Mittel sind beispielsweise Kokosöl, Zistrose, Schwarzkümmelöl oder auch ätherische Öle. Die Wirkungsdauer ist jedoch kürzer und muss daher häufiger angewendet werden. Die Effektivität kann je nach Produkt und Hund variieren. Ich persöhnlich nutze den Flo- und Zeckenschutz von ANIfit und empfehle dies auch gerne weiter.

Fazit

Zecken stellen ein ernstzunehmendes Risiko für die Gesundheit deines Hundes dar. Durch regelmäßige Kontrollen, richtige Entfernung und effektive Vorbeugung kannst du deinen Vierbeiner schützen.

Hast du weitere Tipps zur Zeckenbekämpfung oder Erfahrungen, die du teilen möchtest? Hinterlasse einen Kommentar und diskutiere mit anderen Hundebesitzern. Schau dir auch unsere empfohlenen Zeckenmittel an, um deinen Hund optimal zu schützen.